An dieser Stelle präsentieren wir das Archiv des Jahres 2025 mit den Monatfotos von unserer Startseite.

Foto des Monats März 2025: Eiche im Frühlingslicht

Karin Fild aus Herschbach hat ihr Naturfoto Ende Februar 2025 bei einer Wanderung um Wölferlingen aufgenommen. „Sehr gerne sehe ich Bäume, gerade dann, wenn sie noch nicht belaubt sind. Die feinen Strukturen der Äste, Zweige faszinieren mich sehr. Überall sprießen die Knospen; der Frühling naht.  Viel Frühling gab es heute auf meiner Wanderung zu entdecken in Wald und Feld.“


Anmerkung der Redaktion: Bei dem fotografierten Baum handelt es sich um eine Eiche. In der Mythologie symbolisieren Eichen den Ursprung der Menschen, die Lebenskraft, Durchhaltewillen und Beständigkeit. Die Früchte der Eiche waren in früheren Zeiten als Nahrungsbaum unverzichtbar. In verschiedenen Glaubensrichtungen galt die Eiche als heiliger Baum und galt als Kultstätte des keltischen Erd- und Waldgottes Dagda, des griechischen Gottes Donar und der germanischen Gottheit Donar. Eine Fortsetzung des großen Ansehens der Eiche zeichnete sich bis ins 16. Jahrhundert ab. Die Eiche fungierte als Gerichtsbaum, unter ihrer großen Krone wurde über Leben und Tod entschieden. Die kraftvollen Bäume können ein Lebensalter von bis zu 1.000 Jahren erreichen, daher ist es nicht verwunderlich, dass Eichen bis in die Neuzeit als Grenzbäume gepflanzt werden. In der Naturheilkunde findet die gerbstoffreiche Rinde der Eiche bei der Behandlung von Hautleiden, zur Behandlung von Hals- und Zahnfleischentzündungen sowie Magen- und Darmproblemen.

 

Foto: © Karin Fild

Foto des Monats Februar 2025: Winterliche Impressionen am Schäferweiher

Marcel Rommel aus Herschbach hat sein Naturfoto bei einem Winterspaziergang am Schäferweiher bei Herschbach aufgenommen und fügt als Beschreibung seines Fotos an: „Der Schäferweiher im Süden Herschbachs zeigt sich kurz nach Neujahr in seiner winterlichen Schönheit. Die gefrorene Oberfläche offenbart ein faszinierendes Muster, das von zwei Schwänen durchbrochen wird. Die imposanten Vögel ziehen ihre Bahnen durch das Eis.“

 

Anmerkung der Redaktion: Südwestlich von Herschbach liegt das sogenannte Herschbacher Quarzitbecken. Dort wurden von 1892 bis zum Jahr 2001 tertiäre Quarzite in verschiedenen Abbaufeldern im Tagebaubetrieb gefördert. In einer Betriebsphase von mehr als einhundert Jahren wurden etwa 1 Mio. to Quarzit abgebaut. Verwendung fand das Gestein als hochwertiger Rohstoff in der Feuerfest-Industrie. Nach dem Abbau des Quarzits hat man die Tagebaubetriebe teilweise der Sukzession überlassen, sie haben sich mit Wasser gefüllt und werden heute mehrheitlich als Angelgewässer genutzt. Einzelne dieser Teiche weisen eine hohe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz auf. Im Laufe ihrer Entwicklung waren die Gewässer zuerst ein Eldorado für verschiedene, auch seltene Amphibienarten. Heute sind es die verschiedenen Libellenarten sowie diverse Arten aus der Avifauna, die das Quarzitgebiet als einen hochwertigen und unbedingt schützenswerten Lebensraum nutzen.

 

Foto des Monats Januar 2025: Eishaar

Andrea Kaiser aus Herschbach hat ihr Naturfoto Ende des Jahres 2024 bei einem Winterspaziergang entlang des Trimm-Dich-Pfades im Herschbacher Wald aufgenommen. Sie schreibt dazu: „Das bizarre Gebilde wird Eishaar oder auch Haareis genannt. Es besteht aus ganz feinen Eisnadeln, die sich unter besonderen Bedingungen wie feuchtes und morsches Totholz bilden können.“


Anmerkung der Redaktion: Ein Foto, dass Wissenswertes aus den biologischen Kreisläufen eines naturnahen Waldes dokumentiert! Absolut korrekt beschrieben hat Andrea Kaiser die Voraussetzung für die Bildung von Haareis, nämlich Totholz. Im naturnahen Wald existieren nicht nur lebende Strukturen. Totholz übernimmt wesentliche Funktionen für einen natürlichen Kreislauf des Ökosystems. Abgestorbene Teile von Bäumen sind organische Abfälle, die von einer Armee aus Zersetzern in Biomasse umgewandelt werden. Dazu zählen u.a. Kleinstlebewesen sowie Pilze. Der Haareisforscher Christian Mätzler von der Universität Bern hat sich mit der Entstehung von Haareis beschäftigt. Die Zuckerwatte, wie Haareis auch bezeichnet wird, zeigt sich nur auf abgestorbenen Ästen von Laubbäumen, die als Totholz auf dem Waldboden liegen. Zudem müssen die abgestorbenen Äste von einem auch im Winter aktiven Pilz (einem Totholz-Zersetzer) besiedelt sein. Auch die Witterung ist für die Bildung von Haareis entscheidend. Vor einer Frostperiode sollten ausreichend Niederschläge gefallen sein. Die bizarren Formen des Eises entstehen dadurch, dass die einzelnen Eishaare „aus dem Ast herauswachsen“. Dies geschieht in den Bahnen, die das Pilzmyzel im Holz gebildet hat und das Holz muss natürlich ausreichend mit Wasser gesättigt sein, ein komplexer Prozess der Natur. –  Haareis, in den Wintermonaten ein vergängliches Naturphänomen in unseren naturnahen Laubmischwäldern.

 

Foto: © Andrea Kaiser